• Nationale Dichter

    Laurence Vielle

    Laurence Vielle (Brüssel, 1968) ist eine französischsprachige Dichterin und Schauspielerin aus Belgien. Sie schreibt-spricht; für sie heißt Poesie Mündlichkeit. Sie liebt es die Wörter sprechen, klingen zu lassen, sie zu skandieren, zu takten.

    Claude Guerre sagt über sie: „Laurence Vielle hat einen langen Atem. Sie braust durch die Züge, sie marschiert auf der Erde. Sie rennt den Wörtern nach, geht gewissenhaft mit ihnen um. Das Leben lässt sie schreiben, das Schreiben lässt sie leben. Sie lebt ganz einfach, ganz natürlich. Doch auf ebenso natürliche Weise schreibt sie auch: kurz. Eigentlich schreibt sie nicht. Nicht das Schreiben ist das Ziel, es ist das Finden. Da ist sie nun mit ihrer Chronik, in den Händen – im Mund: sagen, verwörtlichen, singen, Nerven und Bauch spielen lassen, Geister und Seelen füllen, eindringen und begeistern, verwandeln, erleuchten. Sie ist Philosophin der Straße. Eine Poesie, die sich weigert, irgendeine verschönernde Verzierung der hässlichen Welt. Eine Poesie, die über die Welt nachdenkt und sich zugleich über sie amüsiert. Eine Poesie, die sich nicht im Elfenbeinturm zurückzieht. Eine Poesie, die unermüdlich an ihrer vokalen Textur, ihrer Kommunikationsdichte, ihrer Unverzagtheit vor den Sälen aufmerksamer Augen und Ohren arbeitet.“

    Sie definiert sich als Pflückerin der Worte, die der anderen und ihrer eigener. Sie sind ihre Trommeln, versucht ihr Herz nach ihnen zu stimmen.

    Zu den verschiedenen Preisen mit denen sie für ihre Arbeit als Dichterin und als Diseuse ausgezeichnet wurde, gehört auch der kürzlich erhaltene Große Internationale Schallplatten- und DVD-Preis der Académie Charles Cros, in der Kategorie „aufgezeichnete Worte“ für ihr 2015 im Verlag maelstrÖm erschienenes Hörbuch „Ouf“.

    Sie schreibt für die Bühne, für das Radio, immerzu für das Ohr…

    Einige wesentliche Begegnungen auf ihrem Lebensweg heißen: Monique Dorsel, Pietro Pizzuti, Ernst Moerman, Pierre Laroche, Pascale Matthieu, David Giannoni, Valère Novarina, Claude Guerre, Laurent Fréchuret sowie die Musiker, die sie begleiten, Vincent Granger (Musiker von „Ouf“), Catherine Graindorge, Matthieu Ha, Bertrand Binet und weitere.

    Sie hat im Verlag maelstrÖm die Booklegs „Bonjour Gaston“ (Nr. 10), „La récréation du monde“ (Nr. 27), „État de marche“ (Nr. 29), „Du Coq à Lasne“ (Nr. 88), „Mar(i)ons-nous“ (Nr. 111) veröffentlicht und im Mai 2015 das 9. fiEstival maelstrÖm rÉvolution mit ihrem neuen Hörbuch eröffnet.

    Sie hat ebenfalls die Sammelbänder „Zébuth ou l'Histoire Ceinte“ (Illustrationen von Claude Panier, 1997) und „L'imparfait“ (1998) im Verlag Éditions de l'Ambedui und „Dame en fragments“ (2000) im Verlag Éditions La Pierre D'alun herausgegeben.

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Laurence Vielle

Aus dem Gedicht ‘Ouverture’ in dem Band OUF (Band + CD) erschienen bei éditions Maelström (2015) / Nationale Dichter

„… in der luft die ich atme steckt dein inneres dein inneres dein inneres ich nehme es in mein innerstes auf und bringe es wieder hinaus ich bin nicht geschlossen ich atme von innen nach außen ich laufe herum bin ein grundgebiet ohne grenzen eine poröse grenze voll vom inneren anderer von gedanken anderer vom atem anderer …“